Was Philip Roth über Donald Trump schrieb
Philip Roth erinnerte sich 2017 im „New Yorker“ an seinen prophetischen Roman „Verschwörung gegen Amerika“ – und fürchtete den Berserker im Weißen Haus. https://www.tagesspiegel.de/kultur/verstorbener-autor-was-philip-roth-ueber-donald-trump-schrieb/19334718.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Verschw%C3%B6rung_gegen_Amerika
Jonas Dörge versucht schon seit längeren die ideologiekritische Szene für Trump zu begeistern - das er damit nicht alleine ist bekannt - ... aber manche stellen sich doch gegen Trump
6 Tage
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FreundeSören Pünjer in der aktuellen Bahamas: "So ist das von Trump mit parteiübergreifender Zustimmung auf den Weg gebrachte Gesetzesvorhaben zur Reduzierung des Strafmaßes für minderschwere Delikte und zur gleichzeitigen Verbesserung der Resozialisierungsmaßnahmen für entlassene Häftlinge [...] 'die umfassendste und ehrgeizigste Straf- und Gefängnisreform seit Jahrzehnten'", die vor allem den überproportional häufig eingeknasteten Schwarzen in den USA zugute kommen dürfte.
Mir ist Trump, auch aufgrund seiner bisweilen dubiosen Anhängerschaft, nach wie vor suspekt. Auch sein Hang zum Großsprechertum gefällt mir nicht, die z.B. zum Ausdruck kommt, wenn er behauptet, dass seit Abraham Lincoln kein US-Präsident mehr für die Schwarzen umgesetzt hätte als er.
Dennoch, Donald Trump ist schlicht und ergreifend ein politischer Vertreter des Universalismus, der sich in der kommenden Wahl hoffentlich behauptet und die mir sympathischeren Politikerinnen Nancy Pelosi und Kanals Harris sind, weil sie bedauernswerter Weise der moralischen Erpressung des Intersektionalismus unterliegen, keine wünschenswerte Alternative.
Pünjer führt das unbedingt zu bekämpfende Elend dessen aus, was sich aktuell am Beispiel der Black Lives Matter darstellt. Diese faktisch auf Initiative studierter Mittelstandskids zurückzufuhrende Bewegung (das ist auch in Kassel so) steht für eine Zäsur: "Man sieht sich dem Intersektionalismus verpflichtet, nach dem der Mensch nicht mehr als Individuum das Ensemble gesellschaftlicher Verhältnisse repräsentieren soll, sondern nur noch als identitäterer Behälter für alle möglichen und unmöglichen Diskriminierungsformen gilt, die ihm nicht als besonderem Einzelwesen, sondern als Angehöriger von Minderheiten kollektiven widerfahren würden."
Sören Pünjer hat in der aktuellen Bahamas einen Aufsatz geschrieben, der mir aus dem Herzen spricht. Ich kann mich nur wiederholen, das Bahamas-Heft 85 (das ich bis dato bis zur Seite 53 gelesen habe) ist eine exzellente Ausgabe, die Gesellschaftskritik auf der Höhe der Zeit formuliert.
47 Kommentare
Kommentare
Wieso
werden eigentlich a priori Biden, Harris und Pelosi mit den
Intersektionalisten aus dem Unibetrieb und von BLM identifiziert, aber
Trump nicht mit seinen Anhängern, die nun einmal tatsächlich zu einem
nicht geringen Grad evangelikale Abtreibungs...
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6
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- 5 Tage
Übrigens
ganz interessant, dass auch andere bemerken, dass das, was da los ist,
im Grunde über bürgerliche Gesellschaft und Demokratie hinaus oder
präziser gesagt dahinter zurück will, jedenfalls nicht bloß eine "neue
Bourgeoisie" ist.
„Man
hat die Lenker der großen Digitalfirmen schon häufig als Neofeudalisten
bezeichnet. Der amerikanische Geograph Joel Kotkin macht den Terminus
in seinem in den Vereinigten Staaten vielbeachteten Buch sogar zur
Signatur des kommenden Zeitalters, das weltweit, so Kotkins These,
gekennzeichnet sein werde vom Siegeszug einer Tech-Oligarchie, dem
Niedergang der Mittelklassen und der Heraufkunft einer neuen Staatsform,
die wohl nicht mehr Demokratie heißen wird.
Tätige
Mithilfe für diese Entwicklung leistet nach Kotkin eine Schicht von
Intellektuellen, die er den neuen Klerus nennt, weil sie ihre Ziele
bisweilen mit religiösem Eifer verfolge. Sie sorge sich um Vielfalt,
Minderheitenrechte, Ökologie und nehme es in Kauf, wenn die Realisierung
ihrer Ideen negative wirtschaftliche Konsequenzen für untere Klassen
hat. Diese in den Augen Kotkins meinungsbildende Schicht erstrecke sich
auf alle Dienstleistungsberufe, die von der Globalisierung profitieren.
Das alte Links-rechts-Schema scheint Kotkin nicht mehr aussagekräftig,
die neue politische Wasserscheide verläuft bei ihm zwischen
hochqualifizierten technischen Berufen und anderen
Globalisierungsgewinnern auf der einen Seite und schlechtbezahlten
Industriearbeitern auf der anderen.
Verfestigung der sozialen Unterschiede
Auch
die Tech-Firmen schrieben sich wie ihre intellektuellen Anwälte
Minderheitenrechte und Diversität auf die Fahnen. Warum sie das tun,
ließe sich wiederum im Silicon Valley studieren. Unternehmen wie Google
beschäftigen laut Kotkin um die vierzig Prozent ausländische
Mitarbeiter, die gezielt und oft temporär angeworben werden.
Afroamerikaner und Latinos arbeiten unter weit weniger komfortablen
Bedingungen und haben im Zug der Digitalisierung entweder Lohnkürzungen
hinnehmen müssen oder ihre Anstellung ganz verloren. Sie gehörten zu der
technisch unqualifizierten Masse, die nicht mehr gebraucht, als
Unruhefaktor aber gefürchtet wird.“
M.FAZ.NET
Neues Buch von Joel Kotkin Die Revolution wird nicht auf Twitter stattfinden
5
Was
QAnon betrifft kann man Trump beim Wort nehmen: »I don’t know much
about the movement other than I understand they like me very much, which
I appreciate.«
Es wäre halt ein Irrsinn, Trump als vorbildlichen Demokraten (was immer das ist) darzustellen...
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Qanon
interessiert vor allem ein paar tausend Spinner im Internet und Russia
Today, die das gern verbreiten. Mich nicht besonders und Trump/Pence
auch nicht. Und abgesehen davon, dass ich auch kein "vorbildlicher" (was
auch immer das sein soll) Demokrat bin, ist Trump jedenfalls kein Feind
der republikanisch-demomratischen Ordnung. Und gewählter Präsident,
auch wenn das dem neuen Feudaladel nicht passt. Dessen gewaltige
Anstrengungen, die Wahl 2016 zurück zu drehen, sehe ich als einzigen
nenneswerten Anschlag auf die Demokratie in Amerika. In Europa läuft das
anders, wie man jedesmal sehen kann, wenn wie im UK zuletzt gegen die
EU entschieden wird, dann wird auch, lediglich dort nicht erfolgreich,
versucht die Wahl zu umgehen. Das scheint mir der Modus operandi heute
zu sein, unter dem die Postdemokratie läuft. Insofern sind Trump Wahl
und Brexit demokratischer ebenso wie prodemomratischer Widerstand, auch
mit allem, was an Demomratie weniger schön ist. Aber mir persönlich
liegt das noch näher als dieser Neofeudalismus.
1
Yung Gerd Henning
ich denke dass solche Statements, nimm es nicht persönlich, genau
diejenigen sind, mit denen Linke, inklusive praktisch aller halbwegs
kritischen Strömungen, Komplizen sind bei der Etablierung
postdemokratischer Herrschaftsverhältnisse. Sie kämpfen nicht gegen
Google, CNN, New York Times, EU, Amazon und Amazon Post, Merkel, Biden
und Macron, sondern gegen QAnon, Alt Right, Gelbwesten und AfD. Sie
predigen gegen die Fringe, für die Macht. Sie sind der neue Klerus.1
Martin Stobbe
Na toll, jetzt denke ich es erst persönlich P.S.
Ich kämpfe tatsächlich nicht prinzipiell gegen jene von dir
aufgezählten Institutionen, würde sie auch nicht allesamt in einen
anderen Topf werfen als die von dir aufgezählte Fringe: Das sind doch
Kehrseiten einer Medaille. Die ganze Debatte, wie sie öffentlich geführt
wird, ist verkommen, und man muss sehr tief und genau graben, um hier
wie dort sinnvolle Punkte zu retten.
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- 4 Tage
Er
ist ein Vertreter des Universalismus. Ob er subjektiv einer ist, spielt
dabei keine Rolle. Er verkörpert, vielleicht ohne eine Idee davon zu
haben, die einzige politische Macht, die dem Segregationismus der
Postmoderne (BLM, Postcolonials, MeeToo) entgegentritt.
2
Ich
sehe Trump kritischer, seine passive Haltung gegen den Unstaat
Assad-Syrien und Iran erinnert doch sehr an die Fiktive Person Lindberg
https://twitter.com/antifagruppe/status/1306139734029336582 | https://twitter.com/antifagruppe/status/1301259844465426434 | Auch ist er ein Anhänger der antisemitischen und Verschwörungsideologischen Bewegung Q https://twitter.com/antifagruppe/status/1302954760438513666 | Donald Trump und Amerikas Juden „Ihr seid nicht nett, aber ihr müsst mich wählen“ https://www.tagesspiegel.de/.../donald.../25315698.html
| | Ob er die Wahl gewinnt, davon geh ich aus - er - wird einen
Kanditaten vorschlagen der ihm genehm ist - und bei ungenauen Ausgang
für ihn mit den anderen vier republikanischen Richtern zu seinen Gunsten
stimmen https://www.deutschlandfunk.de/oberster-gerichtshof-der...
| Also wenn ihr wollt könnt jetzt schon mal feiern - aber ich werd
Trump nicht feiern - warum soll ich einen Antisemiten feiern - das mach
ich nicht.
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