Dror Moreh |
Der
israelische Dokumentarfilmer Dror Moreh hält Premier Netanjahu für eine
Gefahr für sein Land. Trotzdem hofft er darauf, dass die Bodenoffensive
die Hamas ausschalten kann.
Die Meldungen reißen nicht ab: Seit den Terroranschlägen der Hamas in Israel wehrt sich das Land entschieden mit verschiedenen Angriffen auf den Gazastreifen. Die aktuellen Entwicklungen in dem Krieg lesen Sie in unserem Newsblog.
Noch immer ist unklar, wie die israelischen Sicherheitsdienste von der Angriffswelle aus dem Gazastreifen überrascht werden konnten. Dror Moreh kennt sich mit dem Sicherheitsapparat Israels aus: Der Dokumentarfilmer hat unter anderem für seinen Film "Töte zuerst" sechs ehemalige Leiter des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schin Bet getroffen. Im Gespräch mit t-online spricht Moreh darüber, wie er die Terroranschläge vom 7. Oktober wahrgenommen hat, was er von der Arbeit der Geheimdienste hält und warum Ministerpräsident Benjamin Netanjahu aus seiner Sicht ein Sicherheitsrisiko für Israel ist.
t-online: Herr Moreh, wie geht es Ihnen und wo leben Sie?
Dror Moreh: Ich lebe in Tel Aviv und Berlin. Israel ist mein Heimatland. Nie zuvor habe ich eine derartige Gefühlsmischung aus Traurigkeit und Frustration, Angst und Ungläubigkeit empfunden. Vor allem habe ich Zorn auf die Hamas wegen dieser Unmenschlichkeit am 7. Oktober – der Grausamkeit an Babys, Kindern, Frauen, Jugendlichen, Alten und Holocaust-Überlebenden. Sie haben sie massakriert und bei lebendigem Leib verbrannt.
https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/krisen/id_100274016/regisseur-dror-moreh-zu-premier-netanjahu-gefahr-fuer-ueberleben-israels-.htmlAcht Jahre lang habe ich an meiner Serie "The Corridors of Power" gearbeitet, die sich mit den Antworten des Westens auf Genozide und Verbrechen gegen die Menschlichkeit seit dem Fall der Berliner Mauer befasste – von Bosnien bis Ruanda, von Darfur bis Syrien. Dafür habe ich Hunderte Stunden Archivmaterial angeschaut. Nichts davon glich der Abscheulichkeit der Hamas.
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