Diesen Antagonismus deckt Fotograf
und Rabbi Frank Dabba Smith auf. Seit seiner Jugend fotografiert er mit einer
Leica–Kamera. Und stößt damit auf die Geschichte der geretteten Familie
Ehrenfeld. In Deutschland trifft er auf den Enkel der Familie Leitz.
Für Frank Dabba Smith gibt es keine Schwarz-Weiß-Betrachtungen. Schon als
junger Mann reiste er aus diesem Grund nach Deutschland – das Land, das
einerseits für die Tötung seiner Verwandten in Polen verantwortlich ist,
andererseits aber auch seine größte Leidenschaft hervorgebracht hat: das
Fotografieren mit der Leica-Kleinbildkamera.
Die Vergangenheit der Familie Leitz
Als Student hatte Frank gelesen,
dass Leica-Firmenchef Ernst Leitz II den Juden während des Naziregimes geholfen
haben soll. Daraufhin nahm er Kontakt zur Familie Leitz auf. Der Enkel Knut
Kühn-Leitz wusste nichts von all dem. Bis zu dessen Tod hatte der Großvater nie
etwas aus der Zeit des Nationalsozialismus erzählt.
Die Familie war sich zunächst nicht sicher, ob sie überhaupt Nachforschungen
über die Vergangenheit anstellen sollte, doch Frank überzeugte sie. So kam ans
Licht, dass Ernst Leitz II vielen Verfolgten geholfen hatte.
Die Geretteten
Dazu gehörte unter anderem die Familie von Heinrich Ehrenfeld, Inhaber eines Frankfurter Kaufhauses. In den USA angekommen, änderte die Familie ihren Namen von Ehrenfeld zu Enfield und verkaufte Leica-Kameras. Die Enkelin Jill Enfield ist Fotografin und seit Jahren mit Frank in Kontakt – so hat sie viel Unbekanntes von ihren Großeltern erfahren.
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